Einfachheit

Das Prinzip der Einfachheit in der Softwareentwicklung

Programmcode, Funktionen, Architektur, Dokumentation – alle Elemente der Softwareentwicklung müssen so einfach wie nötig gehalten werden!

In einer einfachen Sache, finden wir eindeutig und schnell den wahren Hintergrund. Wir erkennen sofort die zugrunde liegende Funktionalität. Somit kann sich schnell in eine Software eingearbeitet, diese modifiziert und erweitert werden. Der Kunde, Entwickler, die Testabteilung, einfach alle die den Sinn der Software zwingend schnell verstehen müssen, tun sich mit einfach entworfenen Elementen um ein Vielfaches leichter.

Es gibt zu viele Gebilde der Softwareentwicklung, bei denen die eigentliche Funktionalität zu sehr verkompliziert wurde. Hierbei ist deutlich zu erkennen, wie wichtig das Prinzip der Einfachheit schon von der ersten Minute der Planung ist. Die Begründung eines solch komplexen Werkes ist meist die Individualität. Dem muss ich widersprechen und behaupte sogar, dass nur in der Einfachheit wahre Individualität liegt.

Komplexe Strukturen beinhalten gleich mehrere Nachteile. Sie sind schwer zu durchschauen, meistens nicht ohne großen Aufwand zu modifizieren, sind starr in ihrer Funktionalität und Erweiterbarkeit und verbrauchen zur Ausführungszeit zu viel Performance. Sie kosten schon bei der Entwicklung zu viel Zeit und sind später zu unflexibel, um unvorhergesehenen Kundenanforderungen gerecht zu werden. Wirtschaftlich gesehen somit eine Zumutung. In großen Systemen gibt es immer wieder komplexe Funktionen, bei denen der zuständige Entwickler arge Bedenken bezüglich einer Modifizierung hat. Solche Stellen darf es nicht geben!

Eine Funktion muss sehr einfach und somit gut überschaubar sein und sie darf sich nur auf die eigentliche Aufgabe konzentriert. Einen solchen Code können Entwickler jederzeit wieder aufgreifen und sofort mit der Entwicklung von Änderungen oder Erweiterungen beginnen, ohne erst stundenlang Dokumentationen durchstöbern oder im schlimmsten Fall zuständige Kollegen befragen zu müssen.
Deshalb lieber jederzeit auf Einfachheit achten. Von der Planung über den gesamten Entwicklungsprozess inklusive dem Test, bis hin zur Dokumentation.

Einfachheit ist nicht einfach

Jeder der sich dem Prinzip der Einfachheit zuwendet, stellt schnell fest, dass es alles andere als einfach ist, diesen Regeln folge zu leisten. Zusätzlich gilt es zu bedenken, dass auch der einfachste Code zwangsweise durch vergrößern des Funktionsumfanges komplex genug wird.

Software ist aber einfach!

Klar ist, dass zwischen dem Urknall und einem fertigen Roggenbrot größere Welten liegen als zwischen 0 und 1, und einer Bildschirmausgabe. Software ist doch wesentlich einfacher erklärbar und besser hạndhabbar, als natürlich entstandene Dinge. Daher ist es schon ein Phänomen, dass Software immer wieder dazu neigt, sich zu verkomplizieren.